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Traumwandler im All

Die Zeit

Probleme mit dem Shuttle, Mißwirtschaft, Zweifel am Sinn der bemannten Raumfahrt – die Nasa ist vom Symbol des Fortschritts zur nationalen Peinlichkeit geworden.

Das National Air and Space Museum in Washington erfreut sich großer Beliebtheit. Mehr als sieben Millionen Besucher nutzen jährlich die Chance, einmal ein Stück Mondgestein anfassen zu können, die echte Apollo-11-Mondfähre in Augenschein zu nehmen oder „Astronaut Ice Cream“ aus Alu-Beutelchen zu schlürfen. Höhepunkt für jede Schulklasse ist ein Besuch des hauseigenen Kinosaals, in dem auf einer riesigen Leinwand die mit einer großformatigen Imax-Kamera gedrehten Nasa-Filme zu sehen sind.

Einer davon trägt den Titel „The Dream Is Alive“ – „Der Traum lebt“. Er wurde an Bord des Space Shuttle Challenger gedreht und zeigt Einsätze der Astronauten-Crews im All, etwa die Bergung und Reparatur des defekten Satelliten Solar Max im Jahr 1984. Während der Pilot Francis Scobee zu gravitätischer Multikanal-Stereomusik schwerelos durch die Raumfähre schwebt, wartet der Betrachter auf einen Hinweis, daß Scobee zu jenen sieben Astronauten gehörte, die keine zwei Jahre später bei der Explosion desselben Raumschiffs ihr Leben verloren haben.

Aber der Hinweis bleibt aus. Muß ausbleiben, denn der Film wird bis heute in der Originalversion von 1985 gezeigt. Die Challenger-Katastrophe hat in diesem Nasa-Streifen nicht stattgefunden; die sich anschließende zweieinhalb jährige Diskussion über die Risiken der Raumfähre ebenfalls nicht. Das Space Shuttle fliegt wieder, und mit ihm erleben die atemberaubend photographierten Propagandafilme der amerikanischen Raumfahrtbehörde ihre Renaissance. Die Astronauten der Challenger sind tot – aber der Traum lebt

Leiden am Kleinbürgermief

Vorwärts

Wolfgang Niedecken im Gespräch

„Ich habe Schwein gehabt und bin in eine Sache reingestolpert, wo ich nur mit dem mein Geld verdiene, was sowieso aus mir rauskommt.“ Wolfgang Niedecken kann zufrieden sein: Egal, ob er das, was „aus ihm rauskommt“, in Lieder seiner Gruppe BAP umsetzt, ob er Bilder malt oder neuerdings unabhängig von BAP eigene Sängerwege beschreitet — das Publikum dankt es ihm und läßt ihn gut sie davon leben.

Es hätte auch anders kommen können: Der Kunststudent wäre dann vielleicht darauf angewiesen gewesen, in einem Grafikbetrieb zu arbeiten. „Ich hätte nie Karriere gemacht in so einem Laden. Ich hätte immer nur kleine Wetterkarten buntmalen können.“

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