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Die Mandeln sind schuld

Die Zeit

Kalifornien muss Wasser sparen. Aber nicht nur im Alltag.

„Möchten Sie Wasser zum Essen?“, wird man neuerdings in den Restaurants von San Francisco oder Los Angeles gefragt. Früher bekam der Gast das Leitungswasser immer kommentarlos hingestellt. Eine von vielen Maßnahmen, die Gouverneur Jerry Brown seinem kalifornischen Volk verordnet hat. In Städten und Gemeinden soll der Wasserverbrauch um 25 Prozent sinken, weil der Staat von der größten Dürre seit Menschengedenken heimgesucht wird.

Aber selbst wenn dieses Ziel erreicht würde – den Gesamtverbrauch würde das nur um wenige Prozent senken. Stattdessen, sagen Umweltschützer, sollte der ausgetrocknete Staat aufhören, Wasser in riesigen Mengen zu exportieren, zum Beispiel nach China

Alaina Percivals Geschäft ist die Emanzipation

Zeit Online

Silicon Valley, das sich so liberal und tolerant gibt, hat ein Frauenproblem. Die Managerin Alaina Percival hat sich zum Ziel gesetzt, das zu ändern.

„Galvanize“ steht auf dem Gebäude in der Tahoma Street im SoMa-Viertel in San Francisco, South of Market. Hier, im Zentrum der Startup-Szene, empfängt mich Alaina Percival. Die ist die Geschäftsführerin eines Startups im 4. Stock. Es ist ein besonderes Business: Das Geschäft von Women Who Code ist Emanzipation. Ihr geht es darum, die Zahl der Frauen in den technischen Berufen im Silicon Valley zu erhöhen.

In dem Haus können aufstrebende Tech-Gründer ihre ganze Karriere verbringen: Zuerst mieten sie einen Sitzplatz, später einen ganzen Schreibtisch und dann vielleicht ein eigenes Büro. Im Erdgeschoss gibt es Kaffee, hip aussehende junge Menschen in Sesseln oder mit Laptop am Tresen.

Silicon Valley, das sich so liberal und tolerant gibt, hat ein Frauenproblem. Auch wenn hier im Hause viele Frauen in den Start-ups arbeiten, machen sie bei den Programmierern und Software-Ingenieuren nur ein knappes Viertel aus. Wenn der Code das neue Gesetz ist, wie es Internet-Visionär Lawrence Lessig einmal gesagt hat, dann ist die überwiegende Mehrheit der neuen Gesetzgeber also männlich.

 

Maschinen sind die Denker von morgen

Zeit Online

Roboter sollen möglichst human sein? Von wegen! Künstliche Intelligenz muss vielmehr menschliche Schwächen ausgleichen. Ein Überblick über den Stand der Forschung.

Wir erleben gerade den dritten Frühling der Künstlichen Intelligenz (KI). Seit der Begriff im Jahr 1956 geprägt wurde, haben uns die Forscher schon ein paarmal versprochen, die Maschinen würden nun wirklich schlau werden. Auf den Frühling folgte aber stets der Winter. Die Versprechen erwiesen sich als haltlos, die Träume verwelkten. Nun aber sieht es wirklich so aus, als könnte das Pflänzchen der KI zu voller Blüte gelangen. Nicht in Form von täuschend menschlichen Robotern, wie sie den Film Ex Machina bevölkern. Die Maschinenintelligenz wird nicht den Menschen imitieren, sondern eine eigene Gestalt annehmen – und in vielen Bereichen wird sie uns überlegen sein

Wie jetzt? Die Gedanken schweifen lassen?

Die Zeit

Das Smartphone als Dauerunterhalter verhindert einen hochproduktiven Geisteszustand: Die Langeweile.

Endlose Ferienwochen, in denen man stundenlang herumsaß und nichts mit sich anzufangen wusste – an so etwas erinnern sich heute höchstens noch die über 30-Jährigen. Für alle Jüngeren wird Langeweile zunehmend zu einem unbekannten Geisteszustand. Schließlich trägt man doch ständig ein Handy in der Tasche – und wenn nichts los ist, zieht man es reflexhaft heraus und checkt WhatsApp, liest Facebook oder spielt Angry Birds. So wird die Langeweile abgeschafft. Das klingt erst einmal gut – aber es verhindert einen wichtigen Betriebsmodus unseres Gehirns

„Wir Menschen sind Meister der Unterschätzung“

Zeit Online

Max Tegmark provoziert gern Kollegen. Etwa damit, dass das Universum nur mathematische Eigenschaften habe. Sein neues Buch zeigt: Der Physiker ist voll radikaler Ideen.

ZEIT ONLINE: Sie behaupten in Ihrem Buch, dass wir in einem „mathematischen Universum“ leben. Was meinen Sie damit?

Max Tegmark: Die radikalste und kontroverseste Idee in meinem Buch ist, dass unser Universum eine mathematische Struktur ist und nur mathematische Eigenschaften hat. Auf den ersten Blick mag das verrückt klingen, man sieht ja keine Zahlen am Himmel, aber wenn man die Welt als Physiker betrachtet, dann besteht alles um uns herum aus Teilchen wie Quarks und Elektronen. Und was für Eigenschaften hat ein Elektron? Minus eins, ein halb, eins. Wir haben komplizierte Namen für diese Eigenschaften wie elektrische Ladung und Spin, aber letztlich sind es nur Zahlen

Eine Frau greift nach den Sternen

DE Magazin

Die Astronomin Anna Frebel hat am Nachthimmel über Chile spektakuläre Entdeckungen gemacht.

Anna Frebel, Jahrgang 1980, gehört schon jetzt zu den internationalen Stars der Astronomie. Das liegt zum einen an den Entdeckungen, die sie mit schöner Regelmäßigkeit macht: Immer wieder findet die Forscherin Sterne, die älter sind als alle bislang bekannten. Doch sie ist auch eine Botschafterin ihrer Disziplin. In Vorträgen, Filmen und Büchern versucht sie, vor allem junge Menschen für die Astronomie zu begeistern 

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Sie haben verstanden

Die Zeit

Computer erobern als Simultanübersetzer den Alltag – und erfüllen ein großes Versprechen der Künstlichen Intelligenz.

Man will mit einer neuen Technik Eindruck machen, und dann so etwas. „Good afternoon, Melanie, how are you?“, fragte Steve Clayton seine deutsche Kollegin Melanie Schoebel. Per Skype war sie zugeschaltet zur Worldwide Partner Conference von Microsoft in Washington. Eine Computerstimme schnarrte ihm hinterher: „Aber nach neuen Melanie, wie geht es dir.“ Die Angesprochene, drei Tage nach dem deutschen Sieg bei der Fußball-WM im Juli vergangenen Jahres noch im Nationaltrikot, ließ sich von diesem Kauderwelsch nicht beirren und antwortete, jedes Wort überdeutlich artikulierend: „Mir geht es gut, wie geht es dir?“ – „Well how is it me friends?“, übersetzte der Computer.

Man kann sich vorstellen, wie Microsofts PR-Leute, Entwickler und Wissenschaftler hinter den Kulissen in die Tischkante bissen. Eigentlich hatten sie ja vorführen wollen, wie Computer endlich die letzte Barriere für die Völkerverständigung niederreißen: Nachdem die Menschheit global per Telefon und Internet vernetzt ist, sollen Rechner die Grenzen zwischen den Tausenden verschiedenen Sprachen aufheben. Stattdessen geriet ihre Show zu einer Demonstration der Schwierigkeiten, die diesem Menschheitstraum im Detail entgegenstehen

„Ohne Mathe keine Freiheit“

Die Zeit

Der Bestsellerautor Edward Frenkel erklärt in einem neuen Buch seine Leidenschaft für Formeln – und spricht über die Demütigungen in seiner Heimat Russland.

DIE ZEIT: Wenn Menschen Ihr Buch kaufen, um eine perfekte Formel für die Liebe zu finden, werden sie ziemlich enttäuscht sein, oder?

Edward Frenkel: In der Tat. In meinem Buch geht es eher darum, dass Mathematik und Liebe zwei Pfeiler der Menschlichkeit sind. Keiner kann den anderen ersetzen.

ZEIT: Über Ihr Liebesleben lernen wir in dem Buch, immerhin ein New York Times-Bestseller, nicht viel. Ein Zitat: „Die angewandte Mathematik war meine Ehefrau und die reine Mathematik meine heimliche Geliebte.“

Frenkel: Ich vergleiche auch meine erste mathematische Entdeckung mit dem ersten Kuss