Warum die 1 die 3 liebt

Die Zeit

Primzahlen haben eine seltsame Vorliebe für bestimmte Nachfolger.

Primzahlen sind einfach zu verstehen: Eine Zahl ist eine Primzahl, wenn sie nur durch 1 und sich selbst teilbar ist, alle anderen Zahlen lassen sich auf eindeutige Weise in Primzahlfaktoren zerlegen. Mysteriös aber ist die Folge dieser Zahlen: In welchen Abständen tauchen sie auf? Warum gibt es mal große Lücken zwischen ihnen, mal kleine? Und welche Zahl folgt auf welche? Seit Jahrtausenden brüten Wissenschaftler über derlei Fragen. Nun sind zwei Mathematiker auf eine Erkenntnis gestoßen, mit der niemand gerechnet hatte: Jede Primzahl hat eine gewisse Vorliebe dafür, was für eine Zahl als nächste an der Reihe ist

Total berechenbar? Wenn Algorithmen für uns entscheiden

Von Amazon und Netflix bis zu Facebook-Newsfeed und Online-Dating – Algorithmen bestimmen, was wir kaufen, was wir wissen und mit wem wir ausgehen. Mathematik-Verführer Christoph Drösser hat die wichtigsten Algorithmen identifiziert. Wie kein Zweiter mit der Gabe gesegnet, mathematisch komplexe Zusammenhänge zu veranschaulichen, erklärt er, wie sie funktionieren – und nimmt den Algorithmen so die Aura des Bedrohlichen. Er beleuchtet ihre positive Rolle bei der Vorhersage von Katastrophen und Epidemien genauso wie ihre unheilvolle beim Trading an den Börsen. Ein Buch, geschrieben mit aufklärerischem Furor, das uns ein Stück Autonomie im Internet zurückgibt.

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Ermittler vor gesperrtem Smartphone

Die Zeit

Der Digitalkonzern Apple und das FBI streiten sich. Die Polizisten wollen Zugriff auf ein iPhone, doch der Hersteller sperrt sich. Die Frage lautet: Wie tief darf der Staat in unsere Geräte blicken?

Man stelle sich vor: Terroristen haben in einem Haus Pläne für einen brutalen Anschlag gelagert. Die Polizei steht vor der verschlossenen Tür, die sie nicht aufbrechen kann, weil die Panzerung zu stark ist. Nur der Hersteller des Schlosses kann einen Nachschlüssel anfertigen, und ein Richter weist diese Firma dazu an. Die aber weigert sich, den Schlüssel zu liefern, und beruft sich dabei allgemein auf den Schutz der Privatsphäre. Hilft sie damit nicht den Verbrechern und gefährdet das Leben Unschuldiger?

Etwa so könnte man den Konflikt zwischen der amerikanischen Bundespolizei FBI und der Firma Apple darstellen. Aber Vergleiche zwischen der analogen und der digitalen Welt hinken zwangsläufig. Der kalifornische Richter, der Apple zur Mithilfe beim Knacken eines iPhones verdonnert hat, stützt sich auf ein Gesetz aus dem Jahr 1789, nach dem Personen und Institutionen, die mit einer Tat nichts zu tun haben, zur Mithilfe gezwungen werden können

Bloß kein Rampenlicht!

Die Zeit Österreich

Thomas Nordegg chauffierte die Kinder von Frank Zappa in die Schule und rüstet die Gitarren der Stars auf. Wer die neueste Technik will, muss zu dem Wiener pilgern

Der 70-jährige Herr sitzt auf einem Hocker, in der Hand eine Gitarre. Um ihn herum sind im Halbkreis Pedale, Effektgeräte, Verstärker und Lautsprecherboxen angeordnet. Er drückt einen Knopf auf dem Instrument, das Licht wird heruntergedimmt. Ein weiterer Knopfdruck, und alle elektrischen Geräte springen an. Die Punkte auf dem Griffbrett, die zur Orientierung des Musikers dienen, leuchten mit blauen LEDs auf. Thomas Nordegg greift in die Saiten – aber er spielt keinen Song. Ein paar langgezogene Töne, ein paar hingeworfene Akkorde und Melodiefetzen, er klimpert wie ein Jugendlicher, der im Musikgeschäft eine Gitarre ausprobiert und ein bisschen aufschneiden will. Nur dass der Wiener die feinste Technik vor sich am Boden liegen hat, die man auf diesem Planeten finden kann.

Thomas Nordegg ist eine Legende. Gitarrenvirtuosen aus aller Welt pilgern in seine Wohnung in Los Angeles, um sich beraten und mit neuester Technik ausstatten zu lassen. Er ist kein Musiker, eher ein gehobener Dilettant auf der Gitarre. Er ist kein Instrumentenbauer, auch wenn er jede E-Gitarre in ihre Einzelteile zerlegen und wieder zusammenbauen kann. Er ist kein Ingenieur, obwohl er einige wichtige technische Neuerungen mit entwickelt hat. Nordegg ist auf Tourneen einer der unscheinbaren Helfer, die zwischen den Songs auf die Bühne huschen und dem Star ein neues, frisch gestimmtes Instrument in die Hand drücken. Seit 1999 arbeitet er vor allem für Steve Vai, den Gitarrenvirtuosen und dreimaligen Grammy-Preisträger. In den Monaten zwischen den Konzertreisen entwickelt er neue Gitarren, er baut Technik in die Gitarren ein und vermittelt zwischen Herstellern und den Musikern, die zu ihm kommen

Er wünschte sich einfach nur Unsterblichkeit

Zeit Online

Der Pionier der künstlichen Intelligenz ist tot: Marvin Minsky suchte die Agenten des Hirns, um unseren Geist zu halten. Er war ein Multigenie und erstaunlich demütig.

Die Nachricht kam nicht wirklich überraschend, schließlich war dieser große Geist 88 Jahre alt, und auf den letzten Videos im Netz wirkte Marvin Minsky schon sehr zerbrechlich. Trotzdem ist es schwer vorstellbar, dass er nun aufgehört hat zu existieren. Minsky selbst war davon überzeugt, dass man den Geist eines Menschen trennen kann von seiner biologischen Hülle, er war ein Verfechter der Kryonik. Das ist eine Technik, mit der das Gehirn von Verstorbenen tiefgefroren wird in der Hoffnung, dass man es eines Tages mit fortgeschrittenen technischen Methoden wieder zum Leben erwecken kann. Nun ist er selber an einer Gehirnblutung gestorben, im Alter von 88 Jahren. Man möchte inständig hoffen, dass der Glaube dieses radikal atheistischen Menschen sich erfüllt und sein Geist irgendwann wieder aufleuchtet

Im Hirn der Pianisten

Die Zeit

Jeder kann das Musizieren lernen, aber nicht jeder gleich schnell. Gibt es doch ein angeborenes Talent?

Wie komme ich zur Philharmonie? – „Üben, junger Mann, üben!“ Der etwas betagte Witz gibt eine Weisheit wieder, die vor allem in populären psychologischen Büchern in den vergangenen Jahren gern verbreitet wurde: Übung mache den Meister, genauer gesagt 10.000 Stunden Übung. Diese Zahl tauchte zuerst 1993 in einer Arbeit des schwedischen Psychologen K. Anders Ericsson auf und wurde popularisiert durch das Buch Überflieger des Journalisten Malcolm Gladwell. Mozart, so Gladwell, absolvierte unter der Fuchtel seines Vaters seine 10.000 Stunden schon im frühen Kindesalter, die Beatles sammelten ihre in den schmuddeligen Kellerbars der Hamburger Reeperbahn.

Dass Üben unerlässlich ist, wenn man Höchstleistungen erreichen will, ist unbestritten – egal, ob es ums Musizieren, um Schach oder Golf geht. Aber reicht Üben aus? Was ist mit dem Talent? Haben nicht manche Menschen einen genetischen Vorteil gegenüber anderen?

Davon wollte insbesondere die musikpsychologische Forschung zuletzt wenig wissen, sie betonte vielmehr, dass Musikalität eine allgemeine menschliche Fähigkeit sei. Jetzt aber erregt die Neurowissenschaftlerin Sibylle Herholz vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn Aufsehen mit einer Studie, die gerade in der Zeitschrift Cerebral Cortex erschienen ist. Herholz behauptet, einen möglichen Sitz des Talents im Gehirn identifiziert zu haben

Wissen in Bildern 2 – Unsere Welt in 60 einzigartigen Grafiken

Was geschieht mit unserem Müll? Bei welchen Tätigkeiten verbrennt der Mensch wie viel Energie? Wie viele Sprachen gibt es auf der Welt und welche sind die meist gesprochenen? Welches ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel? Wovor haben unsere Kinder am meisten Angst? Der vorliegende Band mit 60 Infografiken aus der beliebten ZEIT-Kolumne „Wissen in Bildern“ beantwortet Fragen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen auf prägnante, anschauliche und überraschende Art und Weise.

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ZEIT Akademie „Astonomie – Eine Reise durch unser Universum“

Wie weit sind die Sterne entfernt? Was befindet sich in dem Raum zwischen den Planeten? Gibt es fremdes Leben im Weltraum und was hat es mit Schwarzen Löchern auf sich? Fragen, die uns bereits seit der Kindheit faszinieren, begleiten uns – zum größten Teil noch immer unbeantwortet – bis heute. Folgen Sie Prof. Dr. Anna Frebel auf der spannenden Reise an die Grenzen von Zeit und Raum und lassen Sie sich die wichtigsten Erkenntnisse und Zusammenhänge der Astronomie erklären. Tauchen Sie ein in die Welt der Sterne, Planeten und Galaxien und lassen Sie sich durch eindrucksvolles Bild- und Videomaterial sowie Beispiele und Grafiken durch die Lektionen führen. Abgerundet werden sie durch spannende Gespräche zwischen ZEIT Redakteur Christoph Drösser und Anna Frebel.

Highway to sell

Zeit Online

Sie haben eine Idee für ein neues Produkt? Aber keinen Plan, wie Sie sie am besten umsetzen? In den USA können sie es in vier Monaten lernen – inklusive Besuch in China.

Am Anfang war die Idee: Der eigene Stromverbrauch soll möglichst intuitiv kontrolliert und gemessen werden können. Es gibt zwar sogenannte Smart Meter von manchen Energieversorgern, aber längst nicht jeder Verbraucher hat Zugang zu einem solchen Gerät. Die Lücke will die Firma Canary Instruments füllen: mit einem eigenen System, das jeder Verbraucher zu Hause installieren kann, ohne dabei mit Strom führenden Drähten zu hantieren. Per Induktion wird der Stromverbrauch am Hauptkabel gemessen. „Wir haben ein intelligentes Nachtlicht erfunden, das Ihnen in Echtzeit mit Licht ein wunderschönes intuitives Feedback über Ihren Stromverbrauch gibt“, sagt Kimberli Hudson, Geschäftsführerin von Canary Instruments.

Das ist schon einmal ein ziemlich guter elevator pitch, die knappste Form der Firmenpräsentation. Das Start-up hat sogar schon 300 Geräte verkauft, aber es ist noch einiges zu tun, um aus Canary Energy ein massentaugliches Produkt zu machen: Das Kästchen hat zwar zwei geschwungene Leuchtbögen, die per Farbe den aktuellen und täglichen Verbrauch verdeutlichen, ist ansonsten aber noch ziemlich hässlich und sieht ein bisschen selbst gebastelt aus. Da muss ein Designer ran. Und wenn das Produkt fertig ist, braucht man eine Fabrik, die es produziert, einen Finanzplan, einen Vertrieb