Musik – Eine universelle Sprache?

SWR2 Wissen

Japaner lauschen ergriffen, wenn Beethovens 5. Symphonie beginnt. Zum Song „Jerusalema“ von Master KG aus Südafrika tanzte die halbe Welt. Menschen in westlichen Ländern hören begeistert afrikanische Trommelmusik. Pädagogen verweisen auf das Potenzial zur Völkerverständigung.

Ist Musik also eine Sprache, die jeder versteht? Musikwissenschaftler*innen suchen nach dem Universellen, das in Tonfolgen, Harmonien und Rhythmen liegt und allen Kulturen gemeinsam ist – und nach den Differenzen, die auch zu Missverständnissen führen können. Was an der Musik ist universell und was nicht?

Das Manuskript zur Sendung kann man herunterladen.

Das sind doch 475 Hertz!

Die Zeit

Nur wenige Menschen besitzen das absolute Gehör. Dabei kann man es erlernen – und erstaunlich viele beherrschen es zumindest ein bisschen.

Der siebenjährige Wolfgang Amadeus Mozart war in der Lage, jeden Ton, der im Nebenzimmer auf dem Klavier gespielt wurde, korrekt zu benennen. Das berichtete ein anonymer Schreiber im Augsburgischen Intelligenz-Zettel vom 19. Mai 1763. Die Mozarts waren damals auf Europatournee, um ihre musikalischen Wunderkinder der Öffentlichkeit zu präsentieren, und der Artikel war wohl eine PR-Aktion von Leopold Mozart, Wolfgangs Vater.

Die Fähigkeit, Töne korrekt zu identifizieren, nennt man das absolute Gehör. Sie gilt vielen bis heute als ein Beweis für außerordentliche Musikalität. Entweder man hat sie, oder man hat sie nicht – auch das glauben immer noch viele. Doch die Musikforschung weiß es inzwischen besser.

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Die Wissenschaft vom Sommerhit

Die Zeit

Die „Zeit“ hat in ihrer Ausgabe Nr. 25/2023 ein Sammelstück zur „Wissenschaft des Sommers“ publiziert. Mein Beitrag zu der Frage: Gibt es die Sommerhit-DNA?

»Formel für den ultimativen Sommerhit entdeckt!« Das war vor ein paar Jahren in der britischen Daily Mail zu lesen, und die Formel lautete verkürzt so: »Tempo plus Energie mal 1,48 plus Tanzbarkeit mal 1,17.« Das ist natürlich so ernst zu nehmen wie die »Formel für das optimale Käsebrot«, die auch schon einmal (von der Käseindustrie) veröffentlicht wurde.

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Wenn der Rhythmus unwiderstehlich ist – Die Rolle des Groove in der Musik

Deutschlandfunk

Mit „Groove” bezeichnet man vor allem in der Pop- und Jazzmusik das rhythmische Gefühl oder die Energie eines Stücks. Wenn Menschen spontan mit dem Kopf nicken oder dem Fuß wippen, dann erleben sie diesen Groove. Aber kann man ihn messen, wissenschaftlich definieren? Darüber habe ich mit Musikforschenden gesprochen, aber auch mit dem Bassisten Hellmut Hattler.

Ein Radiofeature für die „Musikszene“ beim Deutschlandfunk.

Das Manuskript zur Sendung kann man herunterladen.

»Telefonspiel« mit Melodien

SRF2

Wie wird Musik von Mensch zu Mensch weitergegeben, wenn es keine Noten und keine Tonträger gibt? Forscher haben ein großes Online-Experiment dazu gemacht.

Woher kommen die Melodien? In unserer Kultur lautet die Standardantwort: Ein Komponist oder eine Komponistin hat sie sich ausgedacht, vielleicht zu Papier gebracht, dann wird das Lied im Studio mit Profimusikern aufgenommen, und wir hören es im Radio oder über Streamingdienste.

Aber es gibt noch viele alte Volkslieder, die von keinem einzelnen Menschen erschaffen, sondern von Generation zu Generation mündlich weitergegeben wurden. In manchen Kulturkreisen ist das heute noch so. Gibt es dabei Gesetzmässigkeiten? Das wollte ein internationales Team von Musikforschern herausfinden