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Problem gelöst – in rund drei Minuten statt 10.000 Jahren

Zeit Online

Google ist es wohl gelungen, einen Quantencomputer zu bauen. Supercomputer lässt er weit hinter sich. Auch wenn er zunächst nur eine nutzlose Aufgabe gelöst hat.

Es klingt wie Science-Fiction: Der Internetkonzern Google will die Quantum Supremacy erreicht haben, zu Deutsch „Quantenüberlegenheit“. Man habe eine Maschine entwickelt, die Probleme lösen kann, an denen selbst die bisher leistungsfähigsten Supercomputer gescheitert wären, hieß es in einem geleakten Papier vergangene Woche. Das klingt ein wenig nach Weltherrschaft und Zeitenwende. Übernehmen die Quantencomputer nun die Macht? Haben herkömmliche Rechner bald ausgedient? Und lassen sich Passwörter also jetzt in Millisekunden knacken? Ganz so weit ist es noch nicht

Musik nach Zahlen

Die Zeit, 21.2.13

Vor 30 Jahren wurde der Midi-Standard veröffentlicht. Bis heute gibt er der gesamten Musikwelt den Takt vor.

Man stelle sich vor, auf einen Computer würde heute das allererste Windows-Betriebssystem aus dem Jahr 1983 geladen. Mit diesem Programm aus der Computer-Steinzeit könnte kein moderner Rechner mehr arbeiten. Beim Midi-Standard, der ebenfalls 1983 erstmals präsentiert wurde, ist das anders. Diese universelle Sprache, mit der sich elektronische Musikinstrumente verständigen, wird bis heute unverändert von Musikern in aller Welt verwendet. Zeit für einen Geburtstagsgruß an die bahnbrechende Musiksoftware

Danke, Yannick!

Die Zeit

Apples neues Betriebssystem: Der Computer lernt Deutsch.

»Hello, I’m Macintosh!« – mit diesen Worten begrüßte der erste Apple-Computer im Jahr 1984 die Welt. Der Computerwürfel enthielt ein Modul, das mit schnarrender Roboterstimme Texte vorlesen konnte – aber nur auf Englisch. Deutschsprachige Computernutzer waren von dieser Entwicklung ausgeschlossen.

Zwar gibt es seit Jahren auch gute deutsche Sprachausgabeprogramme, aber die musste man sich bislang immer dazukaufen. Das galt nicht nur für Apple-Fans, sondern auch für die Mehrheit der PC-Besitzer, die das Betriebssystem Windows von Microsoft nutzt. Auch in dessen aktueller Version Windows 7 ist wieder nur eine englische Computerstimme enthalten.

Vergangene Woche stellte Apple nun sein neues Betriebssystem Lion vor, und bei der Präsentation der vielen neuen Gimmicks ging eine Neuerung unter: 27 Jahre nach dem englischen Erstauftritt hat sich Apple der deutschen Nutzer erbarmt. Nun können auch sie sich Texte am Computer vorlesen lassen

Doppelt hält besser

Die Zeit

Redundanz kann Daten retten, auch die des Hobbyfotografen. Preiswerte Raidlaufwerke helfen, seine digitalen Fotos sicher für die Zukunft zu erhalte.

Wie viele Fotos haben Sie dieses Jahr im Urlaub geschossen? Früher waren es ein oder zwei Filme mit je 36 Bildern, die man dann zum Entwickeln gab. Heute bringen wir gerne 500 digitale Schnappschüsse mit nach Hause. Das einzelne Foto kostet ja praktisch nichts, und entsprechend oft drückt man auf den Auslöser, zu Hause wird die visuelle Beute dann in die Computerfestplatte entleert.

Die meisten Hobbyfotografen sortieren lediglich die verunglückten Fotos aus, der Rest bleibt unsortiert liegen, um die Beschriftung und Archivierung kann man sich ja später kümmern. Was dann meist nie geschieht.

Digitale Bilder vergilben nicht, und sie gehen auch nicht verloren – glauben wir. Aber das ist sehr kurz gedacht. Denn die Festplatten, denen wir neben den Fotos auch unsere Film- und Musiksammlung anvertrauen, sind nicht für die Ewigkeit gedacht. Die Frage ist nicht, ob eine Platte irgendwann einen fatalen Crash hat, sondern wann der Lesekopf aus ein paar Nanometern Höhe aufs Metall knallt und zur spanabhebenden Datenverarbeitung übergeht. Wer seine Daten nur einfach gesichert hat, der kann gewiss sein, dass er sie irgendwann in den nächsten Jahren verliert. Wenn dann keine altmodischen Papierabzüge der wichtigsten Bilder da sind, reißt der digitale GAU ein Loch in die Biografie.

Das Rezept gegen den Datenverlust heißt Redundanz – alle Daten sollten mehrmals vorhanden sein

Ein Weltrechner für die Klimaforscher?

Die Zeit

Wissenschaftler haben 2008 auf ihrer Weltkonferenz gefordert ein Welt-Klimaforschungszentrum einzurichten. Doch das milliardenschwere Projekt hat auch Schattenseiten.

In der vergangenen Woche wurde in Hamburg die aktuelle Weltrangliste der Supercomputer vorgestellt – und wieder einmal steht der allerschnellste Rechner in einer militärischen Forschungsanstalt, dem amerikanischen Los Alamos National Laboratory. Mehr als eine Billiarde Rechenoperationen schafft der „Roadrunner“ pro Sekunde.

„Der größte Rechner der Welt sollte fürs Klima da sein und nicht für die Waffen“, sagt Jochem Marotzke, Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg. Zwar steht den Klimaforschern eine Menge Rechenleistung zur Verfügung – die Maschine des Deutschen Klimarechenzentrums steht immerhin auf Platz 27 der Weltrangliste –, aber sie können nie genug davon kriegen. Im Moment geht ihr Ehrgeiz dahin, das Gitter, das sie bei ihren Simulationen über die Erde legen, auf eine Maschenweite von etwa einem Kilometer zu verfeinern. Erst dann können kleinräumige Phänomene wie Wolken oder Wirbelstürme wirklich modelliert werden. „Es gibt klare Anzeichen, dass die Qualität der Vorhersagen damit besser wird“, sagt Marotzke.

Im Mai 2008 haben die Klima-Modellierer auf ihrer Weltkonferenz daher gefordert, nach dem Vorbild internationaler Forschungsstätten wie dem Teilchenbeschleuniger Cern ein Welt-Klimaforschungszentrum einzurichten. Der Preis: grob eine Milliarde (ob Dollar oder Euro, ist dabei ziemlich egal). Eine solche, weltweit konkurrenzlose, Supermaschine soll nach dem Willen vieler Forscher den Politikern verlässlichere Prognosen über die Entwicklung des Klimas an die Hand geben. Dass ein solches Zentrum sinnvoll wäre, ist unter den Wissenschaftlern kaum umstritten, allerdings gibt es auch Stimmen, die einen einzigen Superrechner nicht für die beste Lösung halten

Der Dateienwächter

Die Zeit

Der Drobo macht es auch Laien möglich, ihre liebsten Daten redundant zu speichern.

Seit alle Medien digital geworden sind, lagern unsere liebsten Fotos und Videos auf Festplatten und anderen Speichermedien. Musik und Filme ebenfalls. Die Frage bei diesen Speichern ist nicht, ob sie eines Tages abstürzen und unsere Lebenserinnerungen mit sich in den Abgrund ziehen, sondern wann. Man hätte ja ein Back-up machen können, sagen uns dann die Computerfreaks mit belehrendem Unterton. Aber wer tut das schon?

Die meisten Firmen sichern ihre Daten besser, mit sogenannten Raid-Speichern, die alle Daten „redundant“ sichern – wenn eine Platte ausfällt, liegen die kostbaren Bits und Bytes noch irgendwo anders. Jetzt gibt es das auch für den Normalnutzer, etwa in Gestalt des Drobo, vom Hersteller Data Robotics als „erster Speicherroboter“ bezeichnet

Wo ist der Witz?

Die Zeit

Humorforscher versuchen zu verstehen, was wir lustig finden, mit Computeranalysen, Psycho-Tests und Bildern aus dem Gehirn. Eine allgemeine Definition von Humor suchen sie bisher vergebens.

Nordschottland ist eine raue Gegend und Aberdeen eine Stadt aus grauen Häusern, die gut mit dem meist grauen Himmel harmonieren. Der Seminarraum in dem neunstöckigen, selbstverständlich grauen Betongebäude ist bis auf zwei Sehschlitze fensterlos. Aber die Stimmung ist gut, denn es geht um Humor. Die International Summer School on Humor and Laughter ist jährlich im Juli ein Treffpunkt für das kleine interdisziplinäre Häuflein von Wissenschaftlern, die sich der Erforschung des Humors verschrieben haben. Und sie führen Nachwuchsforscher in ihr vom großen Wissenschaftsbetrieb weitgehend ignoriertes Gebiet ein. Es geht darum, etwas zu verstehen, das wir alle haben (oder zu haben glauben ­ nur etwa drei Prozent der Menschen sagen, sie hätten wenig oder keinen Humor) und das eine milliardenschwere Unterhaltungsindustrie am Leben hält. Was ist Humor? Worüber lachen wir? Und warum?

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Die Wie-schnell-wird-aus-Technik-Schrott-Formel

Die Zeit

Vor vierzig Jahren schrieb Gordon Moore sein berühmtes Gesetz auf: Die Leistung der Computerchips wächst exponentiell, prophezeite der Intel-Mitbegründer. Noch hat er Recht.

Krise hin oder her, brav trotten wir alle zwei bis drei Jahre zum Händler und kaufen uns einen neuen PC, ein neues Handy, eine neue Digitalkamera. Und bekommen tatsächlich mehr fürs gleiche Geld: ein Gerät, das doppelt so viel leistet wie der Vorgänger – oder, in selteneren Fällen, ein gleichwertiges Gerät zum halben Preis. Während ein zehn Jahre altes Auto bei guter Pflege noch brav seinen Dienst tut, ist ein zehn Jahre alter Computer reif fürs Museum.

Mitschuld an dieser Entwicklung trägt ein Text über die Zukunft von elektronischen Schaltkreisen, der am 19. April 1965 in der Zeitschrift Electronics erschien. Darin beschrieb Gordon Moore, Mitbegründer des Chipherstellers Intel, ein Gesetz, das nunmehr seit 40 Jahren gilt: Die Zahl der Schaltelemente in einem integrierten Schaltkreis verdoppelt sich von Jahr zu Jahr. Er spekulierte: Was, wenn diese Entwicklung in den nächsten zehn Jahren so weitergeht?

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