Allgemein
In Deutschland halten die Journalisten die Pressekonferenzen ab
Columbia Journalism Review
ES IST EIN GEWOHNTES BILD: Etwa 100 Journalisten zwängen sich in den James S. Brady Press Briefing Room im Weißen Haus, nur 49 von ihnen haben das Privileg eines Sitzplatzes. Wie Schulkinder werben sie um die Gunst des Präsidenten oder, was öfter geschieht, seiner Perssesprecherin, ringen mit Regierungspraktikanten um das Mikrofon und sind der Willkür des Veranstalters ausgeliefert. Wenn er sich diese Pressekonferenzen in den USA anschaut, ist Gergor Mayntz froh, ein deutscher Journalist zu sein. „Wenn ich das sehe, denke ich: Wie gut, dass wir die Bundespressekonferenz haben!“ …
(Artikel auf Englisch)
1.000 Folgen? Stimmt!
Die Zeit
Am 20. Juni 1997 erschien das erste „Stimmt’s?“. Zwölf Folgen waren geplant, 1.000 Fragen hat Christoph Drösser bisher beantwortet. Nur selten musste er sich korrigieren.
Alles begann mit einer Badewanne: Sie zeichnete der Künstler Rattelschneck zur ersten Stimmt’s?-Frage – eine der häufigsten Fragen, die Christoph Drösser gestellt wurden. Seitdem sind 999 weitere Folgen hinzugekommen. Welche besonders beliebt sind, wie oft der ZEIT-Autor sich irrte und welche Fragen noch ungeklärt sind – ein Überblick …
„Ohne Mathe keine Freiheit“
Die Zeit
Der Bestsellerautor Edward Frenkel erklärt in einem neuen Buch seine Leidenschaft für Formeln – und spricht über die Demütigungen in seiner Heimat Russland.
DIE ZEIT: Wenn Menschen Ihr Buch kaufen, um eine perfekte Formel für die Liebe zu finden, werden sie ziemlich enttäuscht sein, oder?
ZEIT: Über Ihr Liebesleben lernen wir in dem Buch, immerhin ein New York Times-Bestseller, nicht viel. Ein Zitat: „Die angewandte Mathematik war meine Ehefrau und die reine Mathematik meine heimliche Geliebte.“
Frenkel: Ich vergleiche auch meine erste mathematische Entdeckung mit dem ersten Kuss …
Datenspeicherung über Gebühr
Die Zeit
Technisch ginge eine Maut auch ohne – juristisch wohl nicht
Droht uns die totale Überwachung? Dieser Verdacht kam auf, als Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) in der vergangenen Woche seinen Entwurf für ein Gesetz zur Pkw-Maut vorlegte. Der setzt nicht auf eine Vignette, wie in den meisten Nachbarländern üblich. Vielmehr sollen Nummernschilder stichprobenhaft erfasst und mit einer Datenbank abgeglichen werden, um Mautpreller zu identifizieren.
Die Kraft der zwei Zellen
Die Zeit
Roboterforscher aus Göttingen haben ein erstaunlich einfaches Verfahren gefunden, um die Schritte autonomer Laufmaschinen zu steuern.
Wie viele Gehirnzellen braucht man, um die Fortbewegung eines sechsbeinigen Roboters zu kontrollieren? Die überraschende Antwort: zwei. Das jedenfalls kann man aus einem aktuellen Aufsatz in der Zeitschrift Nature Physics schließen.
Eine Frage des Rückgrats
Die Zeit
Sich mit der Lobby der Alternativmedizin anzulegen kann teuer werden – zumindest in England
Das Wort bogus ist eine hübsche englische Vokabel, für die es keine rechte deutsche Entsprechung gibt. Im wissenschaftlichen Kontext wird das Adjektiv benutzt, um zweifelhafte, unbewiesene, quacksalberische Praktiken zu beschreiben; aber auch dann, wenn es um betrügerische Forscher geht. Was bedeutet es, wenn man die Therapien eines Alternativmediziners als bogus bezeichnet? Unterstellt man ihm (a), dass er wider besseres Wissen seine Patienten hinters Licht führt, oder (b) stellt man ihn nur als naiven Gläubigen hin?
Es ist die Hölle
Die Zeit
Ein Drittel aller Berufsmusiker leidet unter chronischem Lampenfieber. Was geht dabei im Körper vor?
Enrico Caruso musste regelrecht auf die Bühne geschoben werden. Obwohl der Startenor (1873 bis 1921) sehr häufig Konzerte gab, war für ihn jeder Auftritt ein Kampf mit dem Lampenfieber. »Es verdirbt meine Existenz«, sagte er in einem Interview, »und manchmal sehne ich mich nach der Stunde, in der ich mich von der Bühne zurückziehe.« Caruso rauchte vor dem Auftritt Kette, und in einer Tasche seines Fracks verbarg er stets ein Fläschchen mit einem Elixier aus destilliertem Wasser und Orangenextrakt, von dem er auf der Bühne ab und zu ein Schlückchen nahm.
Rückkehr des Realen
Nach dem Personal Computer kommt nun der Personal Fabricator. Auf Knopfdruck rutscht die virtuelle Welt dreidimensional aus dem Drucker.
Erste Regel: „Vergewissert euch, wie man die Maschine ausschaltet!“ Neil Gershenfeld hat ein ernstes Gesicht aufgesetzt. Seine zwölf Studenten sollen in den nächsten Tagen an einer elektronisch gesteuerten Drehbank und an einer Fräse arbeiten. Und das ist für Unerfahrene nicht ungefährlich. „Tragt immer eine Sicherheitsbrille! Und Finger weg von den hübschen abgedrehten Metalllocken, die wickeln sich wie Rasierklingen um eure Finger!“
Die Sicherheitseinweisung mag in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen alltäglich sein, aber wir befinden uns am berühmten Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT) im amerikanischen Cambridge. Die sechs jungen Frauen und sechs jungen Männer, die einen der begehrten Plätze im Seminar „How To Make Almost Anything“ (zu Deutsch: „Wie man fast alles herstellen kann“) ergattert haben, studieren Informatik, Medienwissenschaft oder Architektur. Nachdem sie in den vergangenen Tagen das Programmieren von Microcontrollern gelernt haben, steht jetzt die Bedienung von Werkzeugmaschinen auf dem Programm. „Jede Woche erschließt sich euch eine ganz neue Welt“, verspricht Dozent Neil Gershenfeld seinen Studenten.
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