Autor: cd
Rechnen mit Boxhandschuhen
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Der Informatiker Daniel Spielman erhält den Rolf-Nevanlinna-Preis, weil er einen Algorithmus so glättete, dass er universal einsetzbar ist. Christoph Drösser hat den Preisträger auf der Mathematikerkonferenz in Hyderabad getroffen.
Am schlimmsten war es für Dan Spielman , seinem engsten Kollegen Shang-Hua Teng nichts erzählen zu dürfen. Die Träger der Preise , die auf der Internationalen Mathematiker-Konferenz (ICM) verliehen werden, bekommen den beglückenden Anruf einige Monate im Voraus, damit sie auch rechtzeitig ihre Reise organisieren können.
Der Mathematiker mit der Spinnenbrosche
Zeit Online
Mit 35 wurde er Direktor des Pariser Poincaré-Instituts. Jetzt gewann Cédric Villani die Fields-Medaille. Christoph Drösser hat den Mathematiker in Hyderabad getroffen.
Was für ein Jahr! Im Juli 2009 wurde Cédric Villani im Alter von 35 Jahren Direktor des Institut Henri Poincaré in Paris, benannt nach dem überragenden französischen Mathematiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Im Juni wurde dort der endgültige Beweis der berühmten Vermutung von Poincaré durch Grigorij Perelman gefeiert.
Medaillen für die besten Tüftler
Zeit Online
Sie erforschen, wie Billardkugeln rollen oder Galaxien entstehen und lösen knifflige Rätsel. Jetzt wurden die besten Mathematiker ausgezeichnet.
In diesem Jahr trifft sich die internationale Mathe-Elite in Zentralindien. Hier, im Kongresszentrum von Hyderabad, hat die indische Präsidentin Pratibha Patil am Donnerstagmorgen die Fields-Medaillen verliehen, die als „Nobelpreise der Mathematik“ gelten. Zugleich wurden drei weitere Preise an herausragende Mathematiker vergeben. Mit dem Festakt begann der Internationale Mathematikerkongress (ICM) , der noch bis zum 27. August stattfindet.
Die Internationale Mathematische Union (IMU) entschied sich in diesem Jahr, die maximale Zahl von vier Fields-Medaillen voll auszuschöpfen …
Ist ein Jahrtausendproblem der Mathematik gelöst?
Zeit Online
Klar ist nur: Ein Spinner ist er nicht. Vinay Deolalikar glaubt eines der Millenniumsprobleme der Mathematik gelöst zu haben. Experten weltweit prüfen nun seinen Beweis.
Mathematiker sind Gefühlsmenschen. Auch zu Fragen, die noch nicht wirklich entschieden sind, haben die meisten eine Meinung, so ganz aus dem Bauch heraus. Im Jahr 2002 äußerten in einer Umfrage 61 von 100 Mathematikern die feste Überzeugung, dass P und NP verschieden sind. Aber Meinungen zählen in der Mathematik nicht – sie ist eine äußerst undemokratische Wissenschaft. Wenn ein einzelner mit strenger Logik daherkommt und eine Aussage hieb- und stichfest beweist oder widerlegt, dann ist es vorbei mit dem Bauchgefühl.
Nun jedoch könnte das Bauchgefühl der Mehrheit von dem indischstämmigen Mathematiker Vinay Deolalikar bestätigt werden. Und Deolalikar noch dazu reich machen: Die amerikanische Clay Foundation zählt nämlich P=NP zu den „Millenniumsproblemen“ der Mathematik, deren Lösung jeweils mit einer Million Dollar dotiert ist …

Die 7 Todsünden
Die Zeit
Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit des Herzens: Sieben sündige Deutschlandkarten
Die Infografik als PDF
Der maliziöse Moderator
Die Zeit
Ein Statistiker wirft einen neuen Blick auf das alte „Ziegenproblem“.
Das „Ziegenproblem“ beschäftigt die ZEIT und ihre Leser seit fast 20 Jahren. Damals verfasste unser Redakteur Gero von Randow einen unscheinbaren Artikel über diese Denksportaufgabe. Der löste ein so gewaltiges Leserecho aus, dass von Randow sogar ein Buch über das Problem schrieb. Bis heute bietet die Knobelei immer neue und überraschende Wendungen.
Sie sollten wechseln. Auch wenn es Ihrer Intuition widerspricht: Wer stur bleibt, gewinnt das Auto mit einer Wahrscheinlichkeit von einem Drittel, die Chance des Wechslers dagegen ist zwei Drittel. Doch, das stimmt wirklich. Das Original im amerikanischen Fernsehen war die Monty Hall Show, in Deutschland lief das simple Ratespiel unter dem Titel Geh aufs Ganze bei Sat.1. Statt einer Ziege wartete auf den Verlierer ein rot-schwarzes Stofftier, der Zonk.
Natürlich lief die Rateshow nicht nach dem Muster der Denksportaufgabe ab. Der Moderator öffnete nicht jedes Mal eine der Türen – er versuchte auf unterschiedliche Arten, dem Kandidaten entweder zu helfen oder ihn aufs Glatteis zu führen.

Frau Mustermann 2010
Die Zeit
Vom 1. November an gibt es den neuen Personalausweis. Schon auf den ersten Blick bietet sein Format Vorteile, klein wie eine Kreditkarte, passt er besser ins Portemonnaie. Aber die wirkliche Neuerung steckt im Inneren: Ein RFID-Chip gibt nicht nur der Polizei die Möglichkeit, die Daten des Besitzers auszulesen. Wer will, kann den Ausweis auch als »elektronische Identität« im Internet einsetzen. Und zwar so …
Neue Sparsamkeit
Die Zeit
Vor dem neuen Personalausweis muss sich niemand fürchten.
Die Deutschen haben eine gesunde Skepsis gegenüber dem Staat, wenn es um den Umgang mit Daten geht. Das ist legitim, auch wenn dieselben Bürger sich in Online-Communitys oder gegenüber privaten Firmen digital bis aufs Hemd entblößen.

Licht in Formation
Die Zeit
Vor 50 Jahren stellte der Physiker Theodor Maiman eine spektakuläre Erfindung vor: den Laser. Die Lichtbündel haben unser Leben revolutioniert. Wie, zeigt diese Grafik.
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Preis ohne Träger
Die Zeit
Der russische Mathematiker Grigorij Perelman sollte in Paris für die Lösung eines Jahrhundertproblems eine Million Dollar Preisgeld bekommen. Bis zum Schluss war nicht sicher, ob der Laureat erschein.
„Es ist mir eine große Ehre, diesen Preis zu verleihen an … wer auch immer ihn annimmt!“ Mit entwaffnender Offenheit zeigte der amerikanische Stifter Landon Clay am Dienstag dieser Woche in Paris, dass es zwar einen Jahrhundertdurchbruch zu feiern galt, dass aber gleichzeitig die Hauptperson fehlte: Grigorij Perelman, der 44-jährige russische Mathematiker.