Autor: cd
Einatmen, aufatmen
Die Zeit, 5.7.12
Italienische Arien schmettern – wo ginge das besser als in der Toskana? Zum Gesangsunterricht ins Landhotel.
ch hatte Fracksausen. „Tafeln mit Rossini – italienisch singen und kochen“ hieß der Kurs. Eine Woche Toskana, schöne Landschaft, gutes Essen – das war verlockend. Aber italienisch singen? Und es ging nicht etwa um Adriano Celentano oder Eros Ramazzotti. „Bitte bereiten Sie zwei bis drei Stücke der italienischen Gesangskunst vor“, stand in den Teilnahmebedingungen. Das überforderte mich schon darum, weil mir außer ’O Sole Mio nicht viel einfiel, was als „italienische Gesangskunst“ durchgegangen wäre. Singen an sich war nicht das Problem – ich singe gerne und viel, in Chören und Ensembles, allerdings nur Pop, Rock und Jazz. Um die Klassik habe ich bislang einen Bogen gemacht, da wird doch irgendwie anders gesungen. Kann ich das? Oder werde ich mich völlig blamieren? …
Die Universalmaschine
Die Zeit
Am 23. Juni wäre Alan Turing 100 Jahre alt geworden. Seine „Turing-Maschine“ war ein reines Gedankenexperiment, aber auch das Vorbild für alle digitalen Computer. Wir zeigen mit einem simplen Programm, wie sie funktioniert.
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Lobbyisten gegen esoterische Umtriebe
Die Zeit
Brauchen kritische Denker eine Kampforganisation gegen Abstruses? In Berlin treffen sich Skeptiker zu einem Weltkongress. Ein Interview mit Martin Mahner dem Leiter des Zentrums für Wissenschaft und kritisches Denken der deutschen Skeptikerorganisation GWUP.
DIE ZEIT: Was darf sich der Leser unter einem Skeptiker vorstellen?
ZEIT: Da haben Sie ja in letzter Zeit Gesellschaft bekommen, etwa durch die „Klimaskeptiker“ und die „Evolutionsskeptiker“.
Mahner: Das ist aus unserer Sicht natürlich ein Pseudoskeptizismus – da werden wohletablierte Dinge aus übergeordneten Interessen heraus bezweifelt …
Gas geben
Die Zeit
Das deutsche Autobahnnetz ist weit verzweigt. Auf rund 12.800 Kilometern gelangen Fahrer durch die Republik – wenn sie nicht gerade im Stau stehen. Die Grafik zeigt, wo besonders viel Verkehr herrscht und wo man noch heizen darf
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Wasserwahnsinn
Die Zeit
Was bringt Menschen dazu, Wasser in Flaschen kistenweise in ihre Wohnungen zu schleppen und 400-mal so viel dafür auszugeben wie für das einwandfreie Trinkwasser, das sich bequem aus der Leitung zapfen lässt? Warum zahlen wir für Wasser aus Norwegen, Tasmanien und Südafrika in Designerflakons noch einmal ein Mehrfaches des Preises von einheimischem Mineralwasser, wenn wir noch nicht einmal den Unterschied schmecken können? Warum ernten wir im Restaurant verächtliche Blicke, wenn wir ein Glas Leitungswasser bestellen?
Während unser Trinkwasser immer besser geworden ist, hat sich der Verbrauch von Flaschenwasser in Deutschland in den vergangenen 40 Jahren verzehnfacht. Ein Wohlstandsphänomen und ein Beispiel für gelungenes Marketing. Aber das Wasser aus Glas- und PET-Flasche belastet die Umwelt tausendmal so stark wie die Erfrischung aus dem Hahn.
Wie die Wilden
Die Zeit
Die Pariser Fondation Cartier widmet sich in einer Kunstausstellung der Gedankenwelt der Mathematiker.
Mathematik und Kunst – das hat man doch schon gesehen! Man denke an die Bilder von verschnörkelten Fraktalmustern , die in den achtziger Jahren Furore machten. An die geometrischen Mosaiken in der Alhambra von Granada , in denen alle 17 möglichen regelmäßigen Kachelungen der Ebene vorkommen. Mathematische Formeln können Bilder erzeugen, die wir als schön empfinden . Man kann diese auch ins Museum hängen, aber sie sagen nur wenig aus über die Mathematik, die dahintersteckt, und über jene, die sie erzeugt haben.
Herzlich willkommen!
Die Zeit
Am 31. Oktober wird die Weltbevölkerung die Marke von sieben Milliarden erreichen. Verglichen mit den Jahrhunderten zuvor, ist die Perspektive heutiger Neugeborener äußerst gut. Wir haben einige Kennzahlen für Deutschland zusammengestellt – auch wenn der siebenmilliardste Erdenbürger wahrscheinlich eher in China oder Indien zur Welt kommen wird.
Wo Käfer sich mit Bierflaschen paaren
Zeit Online
Alljährlich gibt es für lustige Forschung den Ig-Nobelpreis. Nun wurden Wasabi-Warngeräte, Apokalypse-Propheten und ein Bürgermeister geehrt.
Wer den Ig-Nobelpreis als reinen Quatsch-Preis versteht oder gar als einen Preis für schlechte Wissenschaft, vergleichbar der Goldenen Himbeere für die peinlichsten Hollywood-Filme, der hat ihn nicht verstanden. Der „Ig“, wie die eingefleischten Fans ihn knapp bezeichnen, wird vergeben für wissenschaftliche Leistungen, „die die Leute erst zum Lachen und dann zum Denken bringen“, wobei die Betonung mal eher auf dem Lachen liegt und mal eher auf dem Denken.
Immer auf Linie
Die Zeit
Christoph Drösser fährt den VW Tiguan Sport & Style 2.0 TSI.
Ich gebe es zu, ich fahre gerne SUVs. Ich mag die hohe Sitzposition, sie gibt mir das Gefühl, Herr der Verkehrslage zu sein, und wirkt sich beruhigend auf meine Fahrweise aus. Gelassen gewähre ich Rasern den Vortritt, surre unter Einhaltung aller Tempolimits durch die Stadt und übers Land. Ich nehme an, dieser beruhigende Komfort ist der Grund, warum die hochbeinigen Offroader auch bei den jungen Müttern in den Besserverdienervierteln der Großstädte so beliebt sind. Die Hersteller tragen dem Rechnung, indem sie kompakte SUV-Modelle anbieten, die auf Kuhfänger, außen montierte Ersatzräder und anderes Safari-Gepränge verzichten, selbst der Allradantrieb ist optional. »Schön zu wissen, man könnte«, wirbt VW für den neuen Tiguan – aber man will ja eigentlich gar nicht.