Autor: cd
Stimmt die Chemie?
Die Zeit, 28.9.13
Am Sonntag geht „Breaking Bad“ zu Ende. Fans untersuchen die TV-Kultserie auf wissenschaftliche Korrektheit.
Nein, es kann kein gutes Ende nehmen mit Walter White. Zu tief hat sich der Mann, der doch nur ein spießiger Chemielehrer war, verstrickt im Sumpf von Drogen und Verbrechen.
Breaking Bad, eine der besten Fernsehserien aller Zeiten, geht am Wochenende definitiv zu Ende. Auch in Deutschland hat die Serie viele Fans, die sie entweder im Original anschauen oder in der synchronisierten Fassung (die Ausstrahlung der letzten Staffel auf Arte beginnt am 6. Dezember). Wer nicht wissen will, wie es ausgeht, der muss für ein paar Tage zumindest das englischsprachige Internet ausblenden.
Ein Chemiker als Serienheld – das gibt es nicht oft. Nun gut, „Held“ ist vielleicht ein Euphemismus angesichts der charakterlichen Entwicklung, die Walter White (gespielt von Bryan Cranston) im Verlauf der 62 Folgen durchgemacht hat. Zumal seine zweite Karriere darauf beruht, dass er ein neues Verfahren entwickelt, um die gefährliche Droge N-Methylamphetamin, kurz Meth, zu synthetisieren. Aber zumindest spielt die Naturwissenschaft eine große Rolle. Viele Zuschauer fragen sich: Stimmt die Chemie? Oder ist Breaking Bad letztlich Science-Fiction? …
Kilometergeld
Die Zeit, 29.8.13
Im Wahlkampf wird wieder über die Pkw-Maut diskutiert. Müssen wir ausländische Pkw-Fahrer zur Kasse bitten, um unsere Autobahnen zu finanzieren? Die Grafik zeigt: Schon heute zahlen Ausländer mehr für den deutschen Fernstraßenbau, als es ihrem Anteil am Autobahnverkehr entspricht.
Nobelpreisträger erklärt Stau-Frust
Die Zeit, 26.8.13
Warum glauben wir im Stau stets, in der langsameren Spur zu stehen? Der Nobelpreisträger Paul Krugman versuchte eine Erklärung und hat eine Mathe-Debatte ausgelöst.
Paul Krugman, linksliberaler Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger, geriet Ende Juli auf der Interstate 91 im Nordosten der USA in einen Stau. In seinem viel gelesenen Blog, The Conscience of a Liberal, das er auf der Website der New York Times pflegt, verarbeitete er seine Erfahrung zu einem „Gedankenexperiment„: Stellen Sie sich vor, Sie können im Stau nicht die Spur wechseln. Auf der Hälfte der Strecke haben Sie freie Fahrt, das heißt in den USA: Sie fahren mit 60 Meilen pro Stunde. Auf der anderen Hälfte geht es nur langsam voran, mit 15 Meilen.
Ein solcher Leser des Blogs war Andy Ruina, Robotik-Professor an der Cornell-Universität im Bundesstaat New York. Ruina zweifelte Krugmans Berechnung an …
He Had a Dream
Die Zeit, 22.8.13
Vor 50 Jahren, am 28. August 1963, hielt Martin Luther King seine berühmte Rede, in der er den Traum eines besseren Lebens für die schwarzen US-Amerikaner beschrieb. Ist der Traum in Erfüllung gegangen? Wir zeigen, in welchen Bereichen sich die Situation der Afroamerikaner verbessert hat und wo die Chancen noch ungleich sind.
Dicke Wälzer ganz dünn
Die Zeit, 14.8.13
Die Bücher, die Sie auf dieser Seite erraten sollen, sind allesamt dicke Wälzer der Weltliteratur von über 1.000 Seiten. Wir reduzieren sie auf „tag clouds“ – auf Wolken von Wörtern, in denen die am häufigsten genannten am größten erscheinen. Finden Sie heraus, welcher Titel sich hinter welcher Wortwolke verbirgt?
Wer mit wem?
Die Zeit, 8.8.13
„Wahlistik“ bei ZEIT ONLINE: Wie lassen sich die Wahrscheinlichkeiten denkbarer Koalitionen berechnen?
Wahlumfragen scheinen eine präzise Antwort auf die „Sonntagsfrage“ zu geben: Für wen würden die Deutschen stimmen, wenn nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre? In diesen Wochen geht es auf und ab – mal reicht es für die regierende schwarz-gelbe Koalition, mal nicht. In Wirklichkeit stecken hinter den Zahlen große Unsicherheiten. Weil sie auf Stichproben von 1.000 bis 2.500 Bürgern basieren, treffen sie die tatsächliche Stimmung in der Bevölkerung nie genau – sondern nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Wie müsste ein Modell aussehen, das dieser Tatsache Rechnung trägt? Wie könnte man für alle realistisch denkbaren Koalitionen die Wahrscheinlichkeit ihrer Möglichkeit nach der Wahl angeben? Helmut Küchenhoff und Andreas Bender vom Institut für Statistik der Universität München haben für die ZEIT und ZEIT ONLINE ein Modell entwickelt, das genau dies tun soll. Wir nennen es „Wahlistik“ …
Die persönliche Note
Die Zeit, 18.7.13
Jeder Pianist spielt anders – selbst wenn man den Unterschied nicht hört.
Hervorragende Pianisten erkennt man an der Art, wie sie Klavier spielen – so weit, so banal. Muss man ein Musikexperte sein, um aus einer Tonaufnahme etwa eines Walzers von Chopin den interpretierenden Künstler herauszuhören? Nein, auch Laien können das, und sogar Computerprogramme kann man darauf trainieren. Wenn diese ein paar Stücke eines Pianisten analysiert haben, dann erkennen sie auch neue Einspielungen anderer Werke mit erstaunlich hoher Trefferquote. …
„Ich wusste sofort: Das ist fantastisch!“
Zeit Online, 6.7.13
Der Mathematiker Roy Kerr erkannte, dass es rotierende Schwarze Löcher geben könnte, lange bevor sie entdeckt wurden. Christoph Drösser traf den Neuseeländer in Potsdam.
ZEIT ONLINE: Sie haben vor genau 50 Jahren eine spezielle Lösung der Einsteinschen Gleichungen gefunden, die später als die erste Beschreibung eines rotierenden Schwarzen Lochs bekannt wurde. War das damals Mathematik oder Physik?
ZEIT ONLINE: In Ihrem deutschen Wikipedia-Eintrag ist derzeit zu lesen, dass Ihnen jahrelang nicht klar gewesen sei, wie bedeutend Ihre Entdeckung war.
Kerr: Das ist völliger Unsinn …
Das Muster im Zufall
Die Zeit, 27.6.13
Zwei große Rätsel über Primzahlen sind der Lösung ein Stück näher gekommen.
Forschung ist heutzutage ein Mannschaftssport – große Durchbrüche werden meist von Teams erreicht. Das gilt im Prinzip auch für die Mathematik, aber hier passiert es doch ab und zu, dass ein einzelner Wissenschaftler nach jahrelanger Eremitenarbeit in seiner Studierstube mit einem bahnbrechenden Ergebnis aufwartet und ein Problem löst, an dem sich seine Kollegen jahre-, manchmal jahrhundertelang die Zähne ausgebissen haben.
Wetter verrückt
Die Zeit, 6.6.13
Wann immer Flüsse über die Ufer treten oder Stürme das Land verwüsten, wird die Frage gestellt: Sind das die Vorboten des Klimawandels?