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Christoph Drösser

lebt seit 2014 als freier Journalist und Autor in San Francisco. Vorher war er 18 Jahre lang Redakteur bei der Wochenzeitung „Die Zeit“ in Hamburg. Dort arbeitete er im Ressort Wissen und war von 2004 bis 2006 Gründungs-Chefredakteur des Magazins „Zeit Wissen“.

Bei der „Zeit“ schuf Christoph Drösser die Kolumne „Stimmt’s?“, die seit 1997 erscheint. Er betreute von 2009 bis 2014 die Infografikseite im Wissen-Ressort. Er hat über 20 Bücher für Erwachsene und Kinder veröffentlicht (siehe Seitenleiste).

Vom MediumMagazin wurde Christoph Drösser als „Wissenschaftsjournalist des Jahres 2005“ ausgezeichnet. Im November 2008 erhielt er den Medienpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) für seine Verdienste um die Popularisierung der Mathematik. Für sein Kinderbuch „100 Kinder“ (in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Nora Coenenberg) erhielt er 2021 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Sachbuch.

Christoph Drösser studierte in Bonn Mathematik und arbeitete dann zehn Jahre lang als freier Autor für Printmedien, Fernsehen und Hörfunk. In dieser Zeit verbrachte er im Rahmen der Knight Science Journalism Fellowships ein Jahr am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (USA). 2014 war er Journalist in Residence am Kavli Institute for Theoretical Physics in Santa Barbara, 2017 Journalist in Residence am Simons Institute for the Theory of Computing in Berkeley. Von September 2021 bis Februar 2022 war er Fellow am MIP.labor, der neu geschaffenen Ideenwerkstatt für Wissenschafts­journalismus zu Mathematik, Informatik und Physik der Freien Universität Berlin.

Christoph Drösser ist Mitglied bei den Weltreportern und bei den Riffreportern.

Auf Facebook: christophdroesser

Auf Twitter: chrdr

Agentin: Heike Wilhelmi

Foto: Marissa Leshnov

Kids & Codes

Die Zeit

Müssen Kinder programmieren lernen? Nein, es reicht, wenn sie verstehen, wie Computer arbeiten.

Wenn es die Kanzlerin sagt, muss es ja stimmen: „Ich glaube, dass die Fähigkeit zum Programmieren eine der Basisfähigkeiten von jungen Menschen wird, neben Lesen, Schreiben, Rechnen.“ Das sagte Angela Merkel bei der Eröffnung der Computermesse Cebit in diesem Jahr, und auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama (sein Nachfolger hat sich noch nicht zum Thema geäußert) forderte seine jungen Bürger auf, das Coden zu lernen: „Kauft nicht einfach nur ein neues Videospiel – macht eins. Ladet nicht nur die neueste App runter – helft dabei, sie zu entwickeln. Spielt nicht nur auf eurem Telefon – programmiert es.“

Flammende Teufelswinde in der Regenzeit

Zeit Online

Wieder brennt es gewaltig in Kalifornien. Dabei ist die Saison schon vorbei. Während auch Stars wie Beyoncé flüchten, fragen sich viele: Ist das jetzt der Klimawandel?

Vielleicht ist es für viele tröstlich, zu wissen, dass die Naturgewalten auch vor Promis wie Jay Z, Beyoncé und Rupert Murdoch nicht haltmachen. Das Nobelviertel Bel Air in Los Angeles geriet in den vergangenen Tagen in die Schlagzeilen, weil dort einige Häuser Opfer der Flammen wurden. Viel schlimmer aber wüten die Brände nordwestlich von Los Angeles, in den Küstenstädten Ventura und Oxnard. Etwa 300 Häuser brannten nieder, Siedlungen, in denen rund 200.000 Menschen leben, wurden evakuiert

 

Allzu griffig zugespitzt

Die Zeit

Wie viele Menschen starben aufgrund des Dieselskandals? Die Frage sorgt für Streit unter Statistikern.

Der VW-Abgasskandal hat Menschenleben gekostet. 500 Deutsche sind vorzeitig gestorben, weil Volkswagen bei den Abgaswerten geschummelt hat und die Dieselfahrzeuge der Firma mehr Schadstoffe ausstießen als erlaubt. Das jedenfalls steht in einer wissenschaftlichen Arbeit, die im März in der Zeitschrift Environmental Research Letters erschien. Diese Veröffentlichung steht nicht allein: In den USA hat Volkswagen 59 vorzeitige Todesfälle auf dem Gewissen, berichtete vor zwei Jahren dieselbe Zeitschrift. Sogar für Kalifornien hat ein Forscherteam die Zahlen berechnet: Dort starben zwölf Bewohner zwischen 2009 und 2015 zu früh, weil VW-Fahrzeuge die Luft verpesteten

Unwiderstehlich

Die Zeit

Was die magische Anziehungskraft des Smartphones im Straßenverkehr bedeutet

Jeder weiß, wie gefährlich es ist, aber die meisten tun es trotzdem. Piept das Smartphone, kann kaum jemand dem Reflex widerstehen, sofort nachzuschauen, was für eine Nachricht da angekommen ist, auch nicht am Steuer. Und das hat Folgen: Mindestens 300 Deutsche sterben jährlich, weil ein Autofahrer nicht die Finger (und vor allem die Augen) vom Handy lassen konnte. Das sind mehr als jene rund 250 Todesopfer, welche auf Alkohol am Steuer zurückzuführen sind. Das Smartphone, sagen Experten deshalb, ist in den zehn Jahren seiner Existenz zum Unfallrisiko Nummer eins geworden

Junges Blut gegen Altersdemenz

Deutschlandfunk

Spritzt man alten Mäusen Blut junger Artgenossen, finden sie besser durch Labyrinthe. Diese Beobachtung testen zwei Forscher in den USA derzeit auf Tauglichkeit als potenzielle Abhilfe gegen Altersdemenz bei Menschen – und fühlen sich durch eine erste Studie bestätigt.

„Blut ist ein ganz besonderer Saft“, sagte Mephistopheles in Goethes „Faust“ und ließ diesen den Teufelspakt mit Blut unterschreiben. Blut ist das Elixier des Lebens, dachte sich auch Anfang des 17. Jahrhunderts die ungarische Gräfin Elisabeth Báthory, die angeblich junge Frauen töten ließ, um in ihrem Blut zu baden. Sie erhoffte sich, davon wieder jünger zu werden. Wirklich teuflisch.

Ganz so brutal ist der Schweizer Forscher Tony Wyss-Coray, der im kalifornischen Stanford forscht, bei seinen Experimenten nicht vorgegangen. Aber ein bisschen makaber waren die auch: Der Mikrobiologe nähte Mäuse paarweise zusammen, immer eine junge und eine alte Maus, so dass sie einen gemeinsamen Blutkreislauf hatten. Parabiose nennt man das. Die Folge: Bei der alten Maus, die schon Zeichen von Demenz zeigte, bildeten sich neue Hirnzellen

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Ziffern der Zärtlichkeit. Die nackte Wahrheit über die Liebe in Deutschland

Focus

Wir schwärmen von Romantik und sehen gern Pornos, wir bestehen auf Treue und gehen doch fremd. Eine große Umfrage zeigt: Die Deutschen lieben tolerant. Die sexuelle Revolution ist vollzogen.

Eine hohe Meinung vom Liebesspiel seiner Landsleute lässt der bekannteste deutsche Sexualwissenschaftler nicht erkennen. Volkmar Sigusch, 77, Psychiater, langjähriger Institutsleiter und Autor zahlreicher einschlägiger Bücher, sprach 2015 vom „Coitus germanicus simplex“. Er beklagte öden Karnickelsex – „rein, raus, fertig“. Im Land herrsche libidinöses Elend mit „aufgepeitschten Nerven, enttäuschter Liebe und unendlicher Einsamkeit“. Es sei ein Trauerspiel. 

Die Feuerwalze kam aus dem Nichts

Zeit Online

Nie zuvor in der Geschichte hat Kalifornien schlimmere Brände erlebt. Dabei ist der US-Bundesstaat Flammen gewohnt. Drei Faktoren ließen das Feuer nun katastrophal wüten.

So schöne Sonnenuntergänge wie in den vergangenen beiden Tagen hat San Francisco lange nicht erlebt. Glutrot hing die Sonne in den Abendstunden über der Stadt, eine fast unnatürlich erscheinende Färbung. Ursache für das Naturschauspiel sind die Aschepartikel in der Luft. Die kalifornische Metropole, sonst bekannt für die kühle Meeresbrise, die vom Pazifik weht, verzeichnet seit Tagen eine Luftqualität wie Peking. Die Schulkinder dürfen in der Pause nicht draußen spielen, es sind weniger Radfahrer auf den Straßen zu sehen, Gesichtsmasken sind ausverkauft