Zu dem Thema habe ich auch ein 40-minütiges Feature für den Deutschlandfunk produziert, das man hier hören kann!
Die Zeit
Sozialer Kitt, Flirt-Hilfe oder Abfallprodukt der Evolution? Forscher streiten darüber, wozu Musik eigentlich gut ist.
Es gibt keine menschliche Kultur, in der nicht musiziert wird. Schon Babys werden von Musik magisch angezogen, die Musikalität ist offenbar fast jedem Menschen angeboren. Es ist eine faszinierende Fähigkeit: Wir können Töne unterscheiden, deren Frequenzen nur minimal voneinander abweichen. Unser Rhythmusgefühl merkt auf, wenn ein Schlagzeuger mit seinen Beats um ein paar Millisekunden danebenliegt. Und wir erkennen unsere Lieblingssongs schon, wenn wir einen Ausschnitt hören, der nur wenige Zehntelsekunden lang ist. Offenbar hat sich diese Fähigkeit im Lauf der Evolution herausgebildet – aber wozu, welchen Überlebensvorteil bietet sie? Bei der Sprache ist die Sache klar, für die Musik fehlte bislang eine überzeugende Antwort.
„Wenn die bisherigen Erklärungen unbefriedigend sind, kannst du dich beschweren – oder du gehst hin und entwickelst eine befriedigendere Erklärung“, sagt der Musikwissenschaftler Samuel Mehr von der Harvard-Universität. „Ich habe mich für den zweiten Weg entschieden.“ Genau das haben auch andere getan. Und inzwischen gibt es darum gleich mehrere Antworten auf die Frage nach dem evolutionären Ursprung der Musik – und Streit unter Musikforschern und -forscherinnen.
weiterlesen