Eine Software vermittelt die Illusion eines Zwiegesprächs. Hat die künstliche Intelligenz das Niveau des Menschen erreicht?
(Anmerkung: Dies hier ist der Originaltext, nicht der von der „Zeit“-Redaktion bearbeitete.)
Schon heute können wir nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob die Nachrichten, die wir in den sozialen Medien lesen, von einem Menschen oder einem Bot versendet wurden. Bald aber müssen wir befürchten, dass auch der Inhalt der Postings von einer Künstlichen Intelligenz frei erfunden wurde. Die Texte, die ein im Mai veröffentlichtes Computersystem mit dem sperrigen Namen GPT-3 schreibt, sind von menschengemachten kaum zu unterscheiden. Und GPT-3 kann noch mehr: Ess fasst komplizierte juristische Texte in verständlicher Sprache zusammen, entwickelt Computercode, spielt passabel Schach und übersetzt von einer Sprache in die andere. Das unterscheidet es von bisherigen KI-Systemen, die immer auf eine bestimmte Aufgabe spezialisiert waren. GPT-3 wird von vielen als die intelligenteste Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet, die je von Menschen geschaffen wurde.
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